31 -> Schlaaand: Die erwachsene Lena
Posted on 9 Mai 2015 | No responses
Noch 9 Tage
Ich versuche jetzt einfach mal den diesjährigen deutschen Vorentscheid und seinen bizarren Ausgang schön beiseite zu lassen und konzentriere mich voll und ganz auf die Nachrückerin Ann-Sophie.
Nur so viel: Als die Show vorbei war, huschte mir direkt dieser Satz durch den Kopf: „Ob jetzt ER oder SIE, der 20. Platz ist uns wie immer sicher.“
Je öfter ich allerdings „Back Smoke“ zu Ohren bekam, umso mehr entwickelte sich eine gewisse Sympathie für den beschwingten Neo-Soul Groover. Dies hatte ich bei den letztjährigen Teilnehmern Elaiza mit ihrem „Is It Right“ überhaupt nicht.
„Black Smoke“ ist einfach eine große Schüppe catchiger und wird von seiner Protagonistin perfekt transportiert. Ann-Sophie selbst wirkt auf mich wie eine erwachsene Lena Meyer-Landrut, so wie unser einstiger ESC-Superstar eigentlich heute hätte sein müssen. Diese bei vielen Eurovision Fans verborgene Sehnsucht nach Authentizität stillt die charismatische Hamburgerin mit ihrem Auftreten zutiefst und man fragt sich warum das bei „Unser Star für Österreich“ nur für einen kümmer(t)lichen 2. Platz gereicht hat. Spielt da etwa wieder die Unfähigkeit der Deutschen den ESC richtig zu deuten eine Rolle?
Es ist ja auch völlig egal, weil die Gerechtigkeit gesiegt hat und wir hoffentlich uns besser verkaufen als die letzten 2 Jahre. So was um den 12. Platz rum fänd ich in Ordnung.
6 Points
30 -> Vereinigtes Königreich: Uptempo my Ass!
Posted on 8 Mai 2015 | No responses
Electro Velvet – Still In Love With You
Noch 10 Tage
Die letzten Jahre beim ESC lesen sich für Großbritannien wie eine Niederschrift des Grauens: 22ter, 19ter, 23ter, Letzter, 5ter, Letzter, 11ter, Vorletzter, 19ter, 17ter. Uhaaa.
Warum das so ist, kann man immerhin (im Gegensatz zu Frankreich) recht schnell erklären. Sie schicken einfach nur Grütze hin. Molly, aus dem letzten Jahr, wäre sicherlich mit einer etwas früheren Startnummer auch besser weggekommen, als sich mit den restlichen Big 5 im unteren Drittel zu tummeln. Aber wie so oft steckt man nicht drin in so nem Zuschauerhirn.
Der diesjährige Beitrag bereitet mir auch ein wenig Kopfzerbrechen, ist doch „Still In Love With You“ Fluch und Segen zugleich.
Das Duo Electro Velvet schickt zwar (der Herr sei gepriesen) einen Uptempo Schieber nach Wien, doch dieser erlahmt an seiner eigens kreierten Attitüde. „Still In Love With You“ mischt gewagt 20er Dixieland/Chicago Jazz Elemente mit Euro House. Was klingt wie eine gute Idee, entwickelt sich schnell als eine farblose und absolut unauthentische Nervnummer, die eigentlich nur durch eine durchdachte Show noch punkten könnte. Livematerial habe ich hierzu noch keins sehen können. Dennoch glaube ich das Electro Velvet das selbe Schicksal ereilt, wie TwinTwin im letzten Jahr für Frankreich. Die rote Laterne mit unter 5 Punkten. Sorry dear british people!
3 Points (Für den guten Willen)
29 -> Litauen: Ein Hoch auf die Kunst-, äh Kusspause!
Posted on 7 Mai 2015 | No responses
Monika Linkytė & Vaidas Baumila – This Time
Text: Tobi
Noch 11 Tage
Der aufmerksame Beobachter merkt es bereits, das es mit den abwechselnden Autoren nicht mehr funktioniert. Frau Tobsucht ist tierisch busy und wird wohl kaum noch zu einem Post kommen.
Hm na gut, mal sehen was da noch so auf ihrer Liste steht. Puh, Litauen. Geht ja gerade noch.
Nein im Ernst, Litauen liefert sogar eines meiner Lieblingslieder in diesem Jahr.
Die beiden diesjährigen Teilnehmer Monika Linkytė und Vaidas Baumila haben die Jahre zuvor diverse Male (getrennt voneinander) versucht sich durch den litauischen Vorentscheid zu schlagen. Mit einem gemeinsamen Duett hat es 2015 endlich funktioniert.
Ihre mitgebrachte Nummer „This Time“ ist eine äußerst gut gelaunte Country Pop Nummer, die erst einmal recht gemächlich beginnt, aber in Strophe Zwei ihre volle Wirkung entfaltet.
Hier kommen zum netten Schunkelbeat auch sehr catchige Claps hinzu, die dem Ganzen einen enormen Drive verleihen. Gekrönt wird der Song von einer für die Liveshow extra eingebauten Kunstpause, wo sich die beiden Turteltäubchen einen herzhaften Schmatzer auf die Münder drücken. Echt süß. Ab da hat mich der etwas grenzdebile Schmarn vollends begeistert. Wem bei solch einer Gute Laune Nummer immer noch grießgrähmig zu Mute ist, hat wahrscheinlich sein Herz beim NDR Rundfunkchef abgegeben.
Finale sicher, Sieg möglich. Aber sowas von.
10 Points
28 -> Portugal: Dreimal Null ist Null ist Null
Posted on 6 Mai 2015 | No responses
Leonor Andrade – Há um Mar que nos Separa
Text: Tobi
Noch 12 Tage
Zeit für etwas Statistik: Die letzte Top Ten Platzierung von Portugal in einem ESC Finale war 1996.
0 Points
Achso, vielleicht sollte ich noch etwas mehr schreiben, oder?
Naaa gut!
Also:
Letztes Jahr quälte uns eine blonde Lambada-Tante mit einem zwar beknackten- aber irgendwie auch unterhaltsamen Sommerhit, der nur mit Voter-Gunst gerechnet sogar ins Finale gekommen wäre.
Dieses Jahr quält uns eine zauselige Softrock Hexe, mit einem gefälligen Nichts von einem Song.
0 Points
Ach man, was wollt ihr von mir? Mir fällt zu dieser Klangbeleidigung einfach nichts mehr ein!
Naaaha gut!
Also:
Die Frau Andrade sieht nicht nur schrecklich ungepflegt aus, sie guckt auch total böse, als wenn ihr eine dänische Dogge an ihr blödes Kleid geschifft hätte.
Außerdem verfügt sie über eine Sangeskunst wie eine im sterben liegende Nebelkrähe. Besonders nach der Brücke merkt man ihr an das sie auf Jahrmärkten und Basaren besser aufgehoben wäre. Als Verkäuferin von teuflischen Kräutern und Tränken.
Wie weit sie kommt? Naja, siehe Statistik oben!
Null Null Null…
27 -> Niederlande: Grüße aus dem Botox-Krater (Heijeijeijeijei!)
Posted on 5 Mai 2015 | No responses
Trijntje Oosterhuis – Walk Along
Noch 13 Tage.
Ich hätte mich auch schwer gewundert wenn unsere holländischen Nachbarn wirklich noch einmal meinen musikalischen Nerv getroffen hätten. Joan Franka, Anouk und letztes Jahr The Common Linnets haben bei mir alle restlos abgeräumt.
Und jetzt das!
Trijntje Oosterhuis klingt irgendwie vom Namen her wie eine niederländische Moderatorin aus dem Frühstücksfernsehen und sieht rein optisch gesehen aus wie eine gescheiterte Pornodarstellerin im Bereich Milf/Mature.
Entschuldigt meine drastischen Worte, aber der Stachel der Enttäuschung sitzt tief über den niederländischen Beitrag 2015.
Dabei ist Oosterhuis eine recht erfahrene und dortig auch populäre Künstlerin, die auf eine umfangreiche Diskographie zurückblicken kann. Sogar ein paar recht ordentliche Jazzalben (unter anderem auf Blue Note veröffentlicht) gehen auf ihr Konto.
Nur nützt all die Qualität so gar nichts wenn man sie nicht ausspielt.
Trijntje Oosterhuis‘ mitgebrachter Song „Walk Alone“ ist altbackener Poprock wie er schon in den frühen 90ern kaum ertragbar war. Das „Heijeijeijei“ gejaule im Refrain kann grässlicher nicht sein. Nach 3 Minuten ist man froh keine bleibenden Schäden davongetragen zu haben.
Was zurück bleibt ist Oosterhuis‘ schreckliche Botox-Fratze die sich wie ein schlechter Traum ins Gedächtnis brennt. Hoffentlich schlafen die Kinder schon, oder haben am ersten Halbfinaltag Fernsehverbot. Weiter kommt sie eh nicht.
0 Points
26 -> Tschechien: Die Panflöte im Anus
Posted on 4 Mai 2015 | No responses
Marta Jandová & Václav Noid Bárta – Hope Never Dies
Text: Tobi
Noch 14 Tage
Mit letzter Kraft schleppen sich meine müden Finger über die letzte Ballade aus meinem Lostopf. Uff.
Für Tschechien ist es tatsächlich erst die 4. Teilnahme am Contest und noch nie wurde das Halbfinale heil überstanden. Diese Serie setzt sich 2015 hoffentlich fort.
Dabei setzt das Land auf eine auf den ersten Blick interessante Kombi. Das dieses Jahr antretende Duo besteht zum einen aus dem in Tschechien bekannten Sänger, Schauspieler und Komponisten Václav Noid Bárta und zum anderen aus Marta Jandová, ihres Zeichen ehemalige Frontfrau der in den 00er Jahren erfolgreichen Hardrock Band Die Happy. So könnte man jetzt glauben das diese Konstellation für eine gewisse musikalische Qualität sorgen könnte. Bei den ersten Sekunden von „Hope never dies“, stirbt diese Hoffnung allerdings umgehend.
Der Song entpuppt sich als eine von Streichern überfrachtete Mittelalter-artige Schmonzette, die nahezu zu keinem Augenblick mitzureißen weiß. Die grässlichsten Momente sind die schauderhafte Rückung in Minute 3 und die an Kitschigkeit kaum zu überbietende Panflöte die den Song (Gott sei Dank!) ausklingen lässt. Eben diese Flöte würde man beiden Schnarchnasen gerne sonst wohin schieben. Auf das sie es nie wieder wagen uns beim ESC zu belästigen. Endstation Halbfinale!
0 Points
25 -> Schweden: Die mit dem Masterplan
Posted on 3 Mai 2015 | No responses
Text: Tobi
Noch 15 Tage
An dieser Stelle muss ich mal eine Lanze für den schwedischen Vorentscheid brechen. Das Melodifestivalen. Seit 1959 (!) die Instanz für die oftmals perfekte Songauswahl für den ESC und seit 2002, durch ein revolutionäres Rundensystem, die erfolgreichste Fernsehsendung des Landes. Mit anderen Worten ist es dem schwedischen Fernsehen gelungen durch ein spannendes und originelles Auswahlsystem sein eigenes Land mit der Veranstaltung Eurovision Song Contest zusammenzuschweissen. In Deutschland undenkbar. Schweden gewann bisher 5 mal den ESC und belegte die letzten 15 Jahre 10 mal einen Platz in den Top 10. Das ist ganz schön ordentlich und beweist auch das das Land den ESC als Songwettbewerb verstanden hat.
Auch dieses Jahr mal wieder.
Måns Zelmerlöw schaffte es in seinem dritten Anlauf beim Melodifestivalen sich schließlich ein Ticket für Wien zu sichern. Sein mitgebrachter Song „Heroes“ bildet die perfekte Schnittstelle zwischen zeitgemäßen Eurodance Pop, einer guten Portion Siegermentalität und einer dazugehörigen durchdachten Show. Ob diese allerdings in der Wiener Stadthalle aufgeführt werden kann, ist zu diesem Zeitpunkt noch offen. Die Animationen im unten aufgeführten Video unterliegen derzeit noch einem Urheberrechtsstreit, der scheinbar noch nicht ganz geklärt ist. Was allerdings die Schweden keineswegs davon abhalten wird mit breiter Brust im 2. Halbfinale anzutreten. Måns Zelmerlöw liegt mit „Heroes“ seit Wochen schon in den Wettquoten weit oben. Der Song ist durchaus schmissig, klingt sehr nach David Guetta und Konsorten und könnte für Schweden für ein zweites „Euphoria“ sorgen. Aber dafür müsste Zelmerlöw erst einmal auf der großen Bühne liefern, auch ohne die Heinzelmännchen. Wenn er das packt, Hut ab! Ein Sieger mit dem ich besser leben könnte als mit einer weiteren Ballade. Wahrscheinlich würde es dem nächsten Jahrgang auch besser tun, wenns mal wieder mehr rappelt auf der Bühne.
Eurodance vor, noch ein Tor!
7 Points