Raffertie – Sleep Of Reason
Posted on 15 August 2013
Dubstep Producer sind auch nicht mehr das was sie mal waren. Früher noch beinharte Schrauber Bastarde gewesen, die einem den Bass über den Nacken walzten, heute nette Schmuseonkel die uns den James Blake machen. Gleiches Schicksal für den Briten Raffertie.
Damals auf Planet Mu oder On The Brink noch schön alle Wobbel Klischees erfüllt, heute bei Ninja Tune einen auf ambitionierten Schlaumeier machen. Und das beste ist: Das gefällt mir sogar noch besser!
Nach gut 8 Maxis traut sich Raffertie an das Album Format und ist damit bei seinem neuen Label natürlich bestens aufgehoben.
Sleep Of Reason ist auch tatsächlich eine für den Künstler völlig neue Epoche seines Schaffens geworden. Der Dancefloor und die Erhaschung des Effekts sind nebensächlich geworden. Raffertie sorgt eher für die Umpflügung eines vermeintlich innovativen Popsongs. Eben so wie es James Blake vor kurzem auf Overgrown gemacht hat, nur eben ein Stück weit hypeloser. Das kann nur von Vorteil sein, denn trotz der Zurückhaltung spart Raffertie nicht an der gewissen Prise Hittauglichkeit. Als einen ganz wichtigen Moment erachte ich One Track Mind, ein unschuldig wirkendes Bömbchen, welches sich in einer faszinierenden Synth-Schraube verliert um seinen Hörer völlig losgelöst gen Himmel schauen zu lassen. Dies wirkt zwar mit den anderen Tracks verglichen als ein eher verwöhntes Einzelkind unter ernst guckenden Waisen, fügt sich aber nahtlos in das atmosphärisch starke Gesamtbild der Platte ein. Eine ausgesprochen erwachsene und zugleich sehr spannende LP. Dicker Tip!
Sleep Of Reason erschien als 2×12″ mit 13 Tracks am 1. August in weißem Vinyl auf Ninja Tune.
Tracklist:
A1 Undertow
A2 Rain
A3 Build Me Up
B1 Gagging Order
B2 Touching
B3 One Track Mind
C1 Last Train Home
C2 Trust
C3 Principle Action
D1 Known
D2 Window Out
D3 Black Rainbow
D4 Back Of The Line
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